Karl Holtz
Katalogbearbeitung: Dieter Gleisberg, Helmar Penndorf: EXPOSITIONEN 2
56 Seiten
Die von Menschengedränge und lärmendem Verkehr, von Hast und Unruhe erfüllten Straßen der Viermillionenstadt Berlin bilden das eigentliche Thema des jungen Karl Holtz. Er zeichnet sie mit unerbittlicher Detailtreue, erfaßt sie weder hymnisch noch kontemplativ, weder summarisch wie die lmpressionisten Lesser Ury und Paul Paeschke, noch in apokalyptischen Visionen wie Ludwig Meidner. Auch George Grosz' Zynismus, dem die weltstädtische City Schauplatz morbider Verkommenheit und Zielscheibe ätzender Gesellschaftskritik ist, bleibt ihm fremd, wiewohl er als Karikaturist anfänglich im Banne des Groszschen Federstriches steht. Holtz betrachtet zwar die eintönigen Fluchten der Mietskasernen durchaus nüchtern im Sinne der Neuen Sachlichkeit, aber mit unverhohlener Sympathie, ja solidarischem Mitgefühl für die Proletarier und Kleinen Leute, die sie bevölkerten.
Einband-Rückseite
Katalog exakt wie Galerie im Speisesaal [KHA 1981.1], siehe dort.
Altenburg: Staatliches Lindenau-Museum
5. Oktober bis 15. November 1981
Slg. Nadelmann